Projekt  kritische Analyse
bürgerlicher Sozialpolitik

Sozialreformen in der BRD
- Analyse und Kritik -
 
 


Highlights sozial-, familien- und sonstiger gesellschaftspolitischer Dummheiten und Gemeinheiten - Teil 6

        

Nov. 2022 - Nachbetrachtungen des Ethikrats zur Pandemie:

Zum soziologischen Kauderwelsch von "Solidarität", "Belastungen" und
fehlender"Struktur" in der Pandemie in Bezug auf die junge Generation



„Sie machen deutlich als Ethikrat, wie viel die Jüngeren geleistet haben, wie viel sie ertragen haben und eben wie solidarisch sie mit den Älteren und anderen vulnerablen Gruppen waren...“


Es ist schon sonderbar: da wird die „junge Generation“ in höchsten Tönen gelobt, was sie in Pandemie und anderen Krisen (positiv) geleiset hätte, was gleichzeitig negativ konnotiert als „viel ertragen“ vermerkt wird – bis dahin, dass ihre „psychische Gesundheit“ mehr oder weniger gelitten habe. Wie soll da was zusammenpassen? In der Pandemie war halt selektiv und zeitlich in gewissen Grenzen angesagt, dass wegen der Virusübertragung der sonst übliche Personenverkehr auf politische Anordnung her nicht sein sollte. Zugleich stellt sich der Ehtikrat regelrecht dumm, dass deswegen irgendwelche „Struktur“ den Jungen gefehlt habe: wie die auch immer beschaffen sein mag, solche abstrakte Worthülsen erklären ohnehin nichts Genaues: wenn Unterbrechung des sonst angesagten bürgerlichen Trotts angesagt ist, dann geht eben pandemie-politisch bedingt nicht, was denjenigen in Sachen Aneignung der Sitten der Konkurrenzgesellschaft aberlangt wird, ausgänglich bezüglich der entsprechenden Einübungen in Schule und Kita. Wie sich dies auch noch gleich zu regelrechten menschlichen Katastrophen ausweitet, worin die bestehen und wo die herkommen, darüber erfährt man nicht mehr, als dass die so gepriesene „Solidarität“ der Jungen mit den Älteren und Vulnerablen eben zugleich höchst belastend gewesen sein soll. Allerdings geht der Rat fest davon aus, dass der Boden elender Perspektiven v.a. aus den Arbeitermilieus heraus immer wieder neu bereitet wird, also erst gar keiner Kritik zu unterziehen ist. Denn sein Anliegen ist dagegen, dass man dem mit einer zu perfektionierenden Betreuung gleich mit einer Latte von Interventionen in Gestalt von gleich mehreren Politiken mit Aufsichtscharakter im Hinblick auf zu wenig Resilienz bei den Jungen kommen müsse:

„..dass man eben das nicht nur jetzt im Gesundheitsbereich verorten darf, in der Gesundheitspolitik oder so, sondern dass da eben Schulpolitik, Familienpolitik, Jugendpolitik, dass das alles mit dazugehört.“

Geläufig ist den professionellen Ethikern offensichtlich, wie der Hort fürs ganze soziale Elend in den proletarischen Familien zu verorten ist, dass sich da nämlich Unverträgliches kulminiert, wenn die Notwendigkeiten des Geldverdienens, die darüber produzierte Armut, desolate Wohnverhältnisse mit einigem an Vernachlässigung der pandemiebedingt vermehrt den Familien auf der Tasche liegenden Gören einhergeht:

„...Viel offensichtlich hängt einfach daran, wie es in der Familie gelaufen ist. Familien haben eben eine ganz enorme Mehrbelastung gehabt. Oft wurde dann eben kompensiert durch wir nennen das mehr Care-Arbeit, beispielsweise von Eltern, die dann aber gleichzeitig wieder einen Effekt hatte auf deren Belastung, weil gleichzeitig berufliche Belastung hat sich ja meist nicht verringert...“

Quelle der Zitate:
https://www.deutschlandfunk.de/alena-buyx-ethikrat-kinder-jugendliche-pandemie-krisen-100.html